Den Boden bereiten

Damit Heilung gelingen kann, braucht es bestimmte Voraussetzungen. Eine Same, der in einen ungeeigneten oder nicht vorbereiteten Boden gesetzt wird, kann nicht keimen. Viele Heilungsversuche schlagen vermutlich fehl, weil der Boden für Heilung nicht bereitet ist.

Die Voraussetzungen für Heilung können sehr verschieden sein. Oft braucht es ganz praktisch eine Auszeit aus dem Alltäglichen, eine Pause, die bei manchen Krankheiten unumgänglich ist, bei anderen ignoriert werden kann. Das Verlassen des alltäglichen, üblichen Umfeldes kann eine Voraussetzung für Heilung sein.

Was jedoch oft noch wichtiger scheint, ist der Gedanke, Heilung für möglich zu halten. Gerade bei schweren oder bei sehr langwierigen, kräftezehrenden Erkrankungen entsteht so viel Resignation, dass Heilung irgendwann unmöglich erscheint.

Die erste Nuss muss im Kopf geknackt werden: Den Gedanken zulassen, dass Heilung möglich ist.

Wie würde das Leben dann aussehen? Und was würde man dann tun? Was konnte man so lange nicht mehr machen und hat es sehnlichst vermisst? Eine Reise ans Meer? Wieder ein  bestimmtes Hobby ausüben? Sport treiben? Einen wichtigen Besuch machen? Wieder arbeiten? Es klingt vielleicht banal, aber oft ist diese Nuss sehr schwer zu knacken.

Heilung wieder für möglich zu halten, bereitet den Boden dafür, dass Heilung gelingen kann. Und vielleicht muss man sie für einige Zeit immer wieder knacken. Bei manchen Dingen reicht es nicht, sie einmal zu denken – man muss sie wieder und wieder denken. So kann das Knacken dieser Nuss durchaus Tage oder Wochen dauern. Es ist vielleicht eine langsame Annäherung an diesen Gedanken.

Was ist die Motivation dafür, wieder gesund zu werden?